NHL.com/de Preseason-Check: Nach einem erneut frühen Playoff-Aus sollen Murray und Samsonov Teil der Lösung bei den Maple Leafs sein
von Robin Patzwaldt
@RobinPatzwaldt NHL.com/de Freier Autor
Die NHL Preseason 2022/23 beginnt am 24. September. NHL.com/de beleuchtet im Vorfeld bei jedem Team noch einmal den Stand der Dinge.
In dieser Ausgabe: Toronto Maple Leafs
Video: Das Beste der Toronto Maple Leafs
Für die Maple Leafs war es wieder einmal eine tolle reguläre Saison. Sie stellten mit einer Bilanz von 54-21-7 und 115 Punkten in 82 Spielen sogar einen neuen Franchise-Rekord auf. Doch wie in den vergangenen Jahren, gelang es ihnen nicht, in den Stanley Cup Playoffs zu überzeugen.
Auch wenn die Spielzeit erneut für Toronto enttäuschend endete, so unterschied sie sich gegenüber den Vorjahren, denn die Leafs hatten in der ersten Runde den zweimaligen Stanley Cup Champion Tampa Bay Lightning an seine Grenzen gebracht, bevor sie sich dem Titelverteidiger in sieben Spielen geschlagen geben mussten.
Die folgende Offseason war wohl die wichtigste in der Amtszeit von General Manager Kyle Dubas. Dieser stand vor der herausfordernden Aufgabe, den hochkarätig besetzten Kader so umzubauen, dass zukünftig auch in der K.o.-Phase Erfolge möglich werden, ohne dabei den Kern des Teams auseinanderzureißen. Die vordringlichste Aufgabe bestand darin, die Torhüterpositionen neu zu besetzen. Jack Campbell und Petr Mrazek verließen Toronto und wurden durch Matt Murray und Ilya Samsonov ersetzt.
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Während Campbell eine hervorragende erste Saisonhälfte 2021/22 hatte, fiel sein Spiel in der Folgezeit stark ab. Deshalb nahmen die Verantwortlichen im Frühsommer davon Abstand, zukünftig Geld in seine Dienste zu investieren. Die Verpflichtung von Mrazek hatte ihnen im Vorjahr zudem ebenfalls viel Kritik eingebracht, so dass sich die Maple Leafs auch von ihm trennten.
Toronto erwarb als Ersatz Murray zusammen mit einem Drittrunden-Draft-Pick von den Ottawa Senators und nahm Samsonov als Free Agent unter Vertrag, nachdem die Washington Capitals ihm kein entsprechendes Angebot unterbreitet hatten. Wie sich Murray und Samsonov in Zukunft schlagen werden bleibt abzuwarten. Da beide Goalies jedoch nicht über die Saison 2023/24 hinaus an die Leafs gebunden sein werden, erscheint das Risiko überschaubar.
Vor dem Hintergrund dass Toronto die beste reguläre Saison seiner Geschichte hinlegte, und das mit einer Torhüterleistung, die weit unter den Erwartungen lag, könnte es sich auszahlen, ab sofort auf zwei Spieler zu setzen, die in jedem Falle noch Verbesserungspotenzial besitzen.
Doch Campbell und Mrazek waren bei weitem nicht die einzigen Abgänge, und die Leafs mussten in der Offseason mehrere Lücken im Kader stopfen, ohne dabei zu sehr das Budget zu belasten. Nach den Abgängen von Ilya Mikheyev, Ondrej Kase, Jason Spezza und Colin Blackwell werden die Leafs in der Offensive ein neues Gesicht zeigen. Die Kaderplaner verpflichteten unter anderem Calle Jarnkrok, Nicolas Aube-Kubel und Adam Gaudette. Außerdem einigten sie sich mit Free Agent Pierre Engvall auf eine Vertragsverlängerung für die Saison 2022/23 und holten den Schweizer Denis Malgin ins Team, der in Toronto seiner NHL-Karriere wieder neuen Schwung verleihen möchte.
© Andy Devlin/Getty Images
Voraussichtliche Aufstellung zu Saisonbeginn 2022/23:
Sturm:
Michael Bunting - Auston Matthews - Mitchell Marner
Alex Kerfoot - John Tavares - William Nylander
Pierre Engvall - David Kampf - Calle Jarnkrok
Wayne Simmonds - Adam Gaudette - Nicolas Aube-Kubel
Matthews Top 5 Tore in 2021/22
Verteidigung:
Morgan Rielly - Timothy Liljegren
Jake Muzzin - T.J. Brodie
Mark Giordano - Justin Holl
Tor:
Matt Murray
Ilya Samsonov
Scratches:
Denis Malgin - Nicholas Robertson - Jordie Benn
Top-Talent, auf das es zu achten gilt:
Marners Top 5 Tore in 2021/22
Die Maple Leafs sind auf der Suche nach mehr Tiefe in der Offensive. Nicholas Robertson könnte in Zukunft eine Rolle im Sturm hinter den großen Vieren Auston Matthews, Mitchell Marner, John Tavares und William Nylander einnehmen. Der 20-Jährige wird im Trainingslager die große Gelegenheit bekommen, sein Können unter Beweis zu stellen. Aufgrund einer Reihe von Verletzungen, darunter ein Bruch des rechten Wadenbeins, kam Robertson in den letzten beiden Spielzeiten nur auf 49 Spiele (21 Tore, 23 Assists) für die Toronto Marlies in der American Hockey League und auf 16 Spiele (ein Tor, ein Assist) für die Maple Leafs. In der Saison 2019/20 gelangen ihm 55 Tore in 46 Spielen für Peterborough in der Ontario Hockey League. Dieses Jahr könnte endlich seine große Chance gekommen sein.
Die wichtigste Frage für die Maple Leafs:
In Toronto fragen sie sich in erster Linie, wie die Mannschaft zur neuen Saison auf der Torhüterposition aufgestellt sein wird. Können Murray und Samsonov als neues Torhütergespann der Maple Leafs die Fans überzeugen?
TBL@WSH: Samsonov mit einer tollen Parade
Was für eine Herausforderung! Murray und Samsonov erhoffen sich von dem Tapetenwechsel einen Karriereschub. Murray verhalf den Pittsburgh Penguins 2016 und 2017 zum Gewinn des Stanley Cups, aber der 28-Jährige hatte in den letzten beiden Spielzeiten bei den Senators mit verschiedenen Verletzungen zu kämpfen und kam in 47 Spielen (45 Starts) auf eine magere Bilanz von 15-25-3 mit einem Gegentorschnitt von 3,23 und einer Fangquote von 89,9 Prozent. Samsonov zeigte in der vergangenen Spielzeit bei den Capitals unbeständige Leistungen und erreichte in 44 Spielen (39 Starts) eine Bilanz von 23-12-5 mit einem Gegentorschnitt von 3,02 und einer Fangquote von 89,6 Prozent. Ob das die Grundlage für eine starke Saison beim traditionell kritischen Publikum in Toronto sein kann, bleibt abzuwarten.